Region
08 Güstrow Express
15. Dezember 2021
Eine wahre Herzensangelegenheit
DANK DES ASB-WÜNSCHEWAGENS können Horst und Bärbel Heinrich die Hochzeit ihres Enkels miterleben
Der Anruf kam Mitte Oktober und er kam völlig überraschend. Steffen, mein Enkel, erzählte mir, dass Alex
also eigentlich heißt sie Alexandra und er heiraten wollten, erinnert sich Bärbel
Heinrich. Und zwar schon
am 1. Dezember. Die beiden
hätten so lange ohne Trauschein zusammengelebt, dass
sie das gar nicht mehr in Betracht gezogen hätte. Aber
Ende August sei der kleine
Piet geboren geworden, und
das hätte wohl den Ausschlag
dafür gegeben, dass sie sich
nun doch zusammenschreiben lassen wollten.
Steffen der einzige Junge
unter Bärbel Heinrichs vier
Enkelkindern hatte auch
gleich angeboten, dass seine
Schwester die Oma abholen
würde. Denn die ist zwar in
Pasewalk und Umgebung
noch gut mit ihrem Auto
unterwegs. Lange Strecken
mag die 71-Jährige, die schon
seit Jahrzehnten an Multiple
Sklerose (MS) leidet, aber
nicht fahren. Und bis nach
Norden in Niedersachsen, wo
die Trauung stattfinden sollte, hätte sie gute 600 Kilometer fahren müssen...
Bei aller Sehnsucht nach
Kindern, Enkeln und vor allem nach dem ersten Urenkelchen, das sie nur von Fotos
kannte, war Bärbel Heinrich
sich allerdings nicht sicher,
Horst und Bärbel Heinrich mit dem frisch vermählten Paar.
ob sie die Einladung annehmen würde. Schließlich hätte
sie ohne ihren Mann Horst
fahren müssen, der schwer
krank in Eggesin im Hospiz
betreut wird. Gesundheitliche Probleme hatte der heute
85-Jährige, mit dem sie seit
gut 20 Jahren in zweiter Ehe
verheiratet ist, schon länger,
erzählt seine Frau. Im vergangenen Jahr seien dann in
Prostata und Blase Tumoren
entdeckt worden. Auch die
Nieren und das Herz streikten immer öfter und Ende
Mai dieses Jahres, als er wieder einmal ins Krankenhaus
musste, hieß es, dass er anschließend nicht mehr nach
Hause entlassen werden
könnte.
Wir hatten riesengroßes
Glück, dass es dann Anfang
Juni sofort mit dem Platz im
Hospiz geklappt hat, sagt
Bärbel Heinrich rückbli-
ckend. Und sie ist voller
Dankbarkeit für die Betreuung, die ihr Mann dort erfährt. Er sei noch einmal richtig aufgelebt und wieder zu
Kräften gekommen, zuletzt
hätte er sie sogar immer im
Rolli bis an die Tür begleitet,
wenn sie wieder nach Hause
gefahren sei, erzählt sie.
Als Bärbel Heinrich ihrem
Mann beim nächsten Besuch
im Hospiz von den Hochzeitsplänen des Enkels berichtete, sagte sie ihm auch
gleich, dass sie noch am
Überlegen sei, ob sie fahren
würde. Eine der Schwestern,
die das hörte, schaltete sich
ein und meinte, da müsse sie
nicht überlegen, sie könnten
doch beide fahren. Und dann
erzählte sie uns vom Wünschewagen, der genau so etwas möglich machen würde.
Bis dahin hatte die Pasewalkerin von diesem Projekt
noch nie gehört, doch die
Mitarbeiter im Hospiz hatten
ganz offenkundig einen guten
Draht zu Wünschewagen-Koordinatorin Nicole Steinicke
und schon nach wenigen
Tagen stand fest, dass der
umgebaute Rettungswagen
beide Eheleute zur Hochzeit
nach Norden bringen würde.
Der Sohn und die Schwiegertochter wohnen da schon seit
der Wende. Damals waren
sie wegen der Arbeit weggezogen. Inzwischen arbeitet
auch Steffen wie sein Vater
bei VW. Noch in der Woche
vor der Hochzeit war er zu
einer Weiterbildung, weiß
die stolze Oma. Davon, dass
die Fahrt strapaziös war, sagt
die Pasewalkerin nichts.
Dabei kann auch sie aufgrund ihrer Erkrankung nur
noch mühsam und mit Hilfe
eines Rollators gehen. Nur
einmal klingt das an, als sie
erzählt, dass es bei einer Rast
Minuten gedauert hätte, bis
sie aus dem Wünschewagen
ausgestiegen war. Aber das
war wirklich nicht schlimm,
alle haben so viel Rücksicht
genommen, betont sie.
Überhaupt sei es viel wichtiger, wie gut es ihrem Mann
ging. Auf der Hinfahrt hätte er
noch die ganze Zeit gelegen,
aber zurück hätte er darauf
bestanden zu sitzen und das
auch fast die Hälfte der Zeit
durchgehalten. Die Kraft dafür hätte er vor allem aus dem
Hochzeitstag gezogen, meint
seine Frau. Es sei nur eine
ganz kleine Gesellschaft gewesen, aber gerade dadurch
hätten auch alle mit allen ausführlich reden können. Am
Nachmittag, als die kleine
Hochzeitsgesellschaft
bei
den Brautleuten zu Hause
Kaffee trank, stieß die Wünschewagen-Crew auch dazu
und feierte doch noch ein
bisschen mit.
Viele Bilder seien in diesen
Stunden entstanden, erzählt
Bärbel Heinrich vom Brautpaar, den stolzen Eltern des
Bräutigams, seiner Schwester, der Tante der Braut und
von Uroma und Uropa mit
dem kleinen Piet.
Als ich wieder zu Hause
war, habe ich gleich im Drogeriemarkt Abzüge machen
lassen, damit auch mein
Mann sie sich immer wieder
angucken kann.
Und noch etwas hat Bärbel
Heinrich gleich nach ihrer
Rückkehr getan: bei ihrer
Bank einen Dauerauftrag für
eine monatliche Spende an
den Wünschewagen eingerichtet. Ich bin so dankbar
dafür, dass das Team uns das
ermöglicht hat. Für diese
Frauen und Männer ist es einfach eine Herzensangelegenheit, für andere da zu sein und das alles in ihrer Freizeit.
Das kann man gar nicht hoch
genug schätzen.
KARIN KOSLIK
Spendenaktion
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ASB-Landesverband MV e.V.
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DE82 1002 0500 0001 4951 00
BIC: BFSWDE33BER
Stichwort Weihnachtsaktion
Wünschewagen
Spenden für die Prignitz
ASB-LV Brandenburg e.V.
IBAN:
DE49 100 20 50 0000 3545 401
Benötigen Sie eine Spendenquittung, schreiben Sie bitte
Ihren Namen und Ihre Adresse
in die Zeilen für den Verwendungszweck.
Wunschanmeldungen:
www.wuenschewagen-mv.de
www.asb-lv-bbg.de/wuenschewagen
Auf dem Weg zur Hochzeit.
FOTOS: ASB-LANDESVERBAND MV
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