9. Januar 2022 l WochenSchau Schleswig
Seite 7
Aktuelles aus Treia
Mit dem Bürgermeister im Gespräch
Raoul Pählich über das vergangene und zum neuen Jahr
Hinter uns liegt ein Jahr voller
Herausforderungen schon
wieder. Viele Menschen möchten 2021 am liebsten aus ihrem
Gedächtnis streichen. Aber war
denn wirklich alles schlecht? Mit
Bürgermeister Raoul Pählich
hat die WochenSchau zurückgeblickt und neben CoronaChaos auch viel Wertvolles gefunden: Gemeinschaft, Zusammenhalt und Zuversicht für das,
was kommt.
noch Vieles mehr. Unsere Freiwillige Feuerwehr, die Damen
des DRK und viele Ungenannten sind immer zur Stelle und
packen sofort an. Nur so ist es
möglich, Projekte umzusetzen
und damit die Gemeinde zu gestalten. Ein großes Dankeschön
und meinen allergrößten Respekt an alle, die einfach da sind,
nicht viel schnacken, sondern
einfach mal machen!
Lieber Herr Pählich, als Bürgermeister sind Sie dicht an den
Menschen im Dorf. Was hat Ihnen im vergangenen Jahr am
meisten imponiert?
Da muss ich nicht lange überlegen: Neben dem medizinischen
Personal, waren das vor allem
zwei Gruppen, die man bei der
Dankbarkeit gerne vergisst: Lehrer und Erzieher. Die Lehrerinnen und Lehrer unserer beiden
Grundschulen haben sich immer wieder etwas einfallen lassen, um den engen Kontakt zu
ihren Kindern aufrechtzuerhalten und den Spaß am Lernen
nicht einschlafen zu lassen. Die
Erziehrinnen und Erzieher im
Kindergarten Storchennest haben unsere Kleinsten durch die
Pandemie gebracht und dabei
sozusagen direkt an der Front
gearbeitet. Einem Krippenkind
kann man keine Abstandsregeln
erklären. Ebenso, wie Pflegekräfte setzen sie sich einem erhöhten Risiko aus. Deshalb verdienen sie unser aller Respekt
das gilt natürlich für alle natürlich für Schulen und Kitas.
demiologen, die uns seit vielen
Monaten Fakten zum CoronaVirus und seiner Verbreitung erklären, ist das sicher meine Mutter. Sie ist Mitte 60 und kämpft
seit Weihnachten 2020 zum
zweiten Mal in ihrem Leben
gegen den Krebs mitten in der
Pandemie. Für mich steht sie
stellvertretend für all diejenigen,
die wegen der noch hohen Anzahl Ungeimpfter Angst davor
haben, dass sie im Notfall kein
Intensivbett bekommen oder
deren Behandlungen nur eingeschränkt stattfinden können. Sie
sind die wahren Verlierer dieser
Pandemie. Sie leiden körperlich
und psychisch. Der unerschütterliche Mut meiner Mutter,
ihren Willen gesund zu werden,
beindruckt mich. Vielleicht sind
Patienten wie sie Motivation genug, sich impfen zu lassen für
sich und zum Wohle anderer.
Welcher Mensch hat Sie 2021
besonders beeindruckt?
Neben den Virologen und Epi-
Was hat Ihnen Sorgen bereitet?
Die wachsende Aggressivität
und Gewaltbereitschaft, die wir
Bürgermeister der Gemeinde Treia: Raoul Pählich. Foto: Kleimann-Bahlke
inzwischen an vielen Orten beobachten. Unter dem Deckmantel der freien Meinungsäußerung nutzen radikale Lager die
Chance der Stunde und verbreiten rechte Parolen. Diese Entwicklung finde ich beängstigend
und die explosive Stimmung
sehr gefährlich. Zum Glück sind
wir hier bisher von diesen Dingen verschont geblieben.
Worauf sind Sie besonders stolz
in Ihrem Dorf?
Auf den Zusammenhalt und das
unermüdliche Engagement
auch in der Pandemie. Da war
zum Beispiel unsere Impfaktion
im Feuerwehrgerätehaus vor ein
paar Wochen. Eine Idee entstand und auf die Frage von mir
ob wir das machen wollen, fanden sich Treianerinnen und
Treianer, die dazu bereit waren,
sie umzusetzen. Oder die Aktion
des DRK zur Vorweihnachtszeit
für die Senioren, der Nikolaus
der Feuerwehr, der Running DJ,
die Geschichten im Stroh und
Warten spannende Projekte im
neuen Jahr?
Absolut! Gerade habe ich, nach
sehr langer Bearbeitungszeit
durch die Behörden, den Förderbescheid für unser Großprojekt Staudenhof erhalten. Wir
können jetzt loslegen und kleine
Umbaumaßnahmen, wie die
WCs im Haupthaus und die Küche, beauftragen. Im Sommer
möchten wir damit beginnen,
die vielen Ideen rund um unser
kulturelles Zentrum zu realisieren. Darauf freue ich mich schon
sehr. Der Staudenhof hat unglaubliches Potenzial und schon
viele Unterstützer, die derselben
Meinung sind. Wir werden dort
gemeinsam ein gutes Projekt für
unsere Region umsetzten.
Dann die Sanierung der Goosholzer Straße. Ein Projekt, das
schon längst hätte stattfinden
sollen. Wir als Gemeinde haben
leider keinen Einfluss. Der zuständige Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr SchleswigHolstein hat nun aber wieder
Fahrt aufgenommen. In den
letzten Wochen fanden zahlreiche Telefonate und Besprechungen statt. Jetzt soll es noch eine
Informationsveranstaltung
durch den Landesbetrieb geben
und dann ist geplant von April
bis Juni die Straße in Abschnitten zu sanieren.
Und natürlich haben Sie heute
das letzte Wort!
Ich wünschen allen nicht nur
den Treianerinnen und Treianern ein gutes und vor allem
gesundes neues Jahr. Bleiben Sie
engagiert und motiviert, auch
wenn die Rahmenbedingungen
es uns nicht leicht machen. Es
passiert viel bei uns im Dorf
ich kann das an dieser Stelle gar
nicht alles erzählen. Und vieles
ist mit deutlich mehr Aufwand
für die Gemeindevertretung
und mich verbunden. Aber wir
lassen uns nicht unterkriegen,
unterstützen uns weiterhin und
verlieren auch nicht die Freude
an unseren Aufgaben so werden wir die Pandemie gemeinsam meistern.
(ckb)
Wir bieten Ihnen die passende Lösung!
Michael Eilks
Mediaberater
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Lokales
Musikschulen brauchen Unterstützung
Wegen Corona sind bei den Schülern viele Tränen geflossen
KREIS SL/FL Willi Neu, Leiter der
Kreismusikschule
SchleswigFlensburg und Vorsitzende des
Landesverbandes der Musikschulen in Schleswig-Holstein hatte
Besuch von der CDU-Vorsitzenden Petra Nicolaisen.
Die Musikschulen brauchen
deutlich mehr Mittel, um ihre
Arbeit zukunftsorientiert aufzustellen, so Neu, der gleichzeitig
Präsident des Landesmusikrats
Schleswig-Holstein ist.Wir brauchen fest eingebundene Lehrkräfte, die gut ausgebildet sind, um
konstant arbeiten zu können.
Dazu müsse es ein Fördergesetz
geben, das wie in etlichen anderen Bundesländern klar festschreibt, an wieviel Prozent der
Kosten sich das Land an der Vergütung der Lehrkräfte beteiligt.
Wir brauchen kein nice to have,
sondern klare Strukturen, so
Neu. Feste Anstellungen seien
dann möglich, wenn das Land seine Beteiligung an der Finanzierung der Ganztagsbetreuung erhöhen würde. Derzeit würden die
Kommunen über 30 Prozent und
das Land lediglich knapp fünf
Prozent übernehmen, den Rest
müssten dann die Eltern bezahlen.
Auch bei diesem Informationsgespräch stand zunächst Corona im
Mittelpunkt. Da ist eine ganze
Menge weggebrochen, so Neu. Es
seien Tränen geflossen, weil viele
Veranstaltungen wie z. B. Adventsmusiken für jüngere Musikgruppen, aber auch Feuerwehrkapellen und Spielmannszügen hätten abgesagt werden müssen mit
der Folge, dass das Interesse nach
zweiJahrenAbstinenzzumTeilerlahmt sei. Dennoch sieht er seine
Musikschule gut aufgestellt.
Durch eine Bundesförderung
beim Ministerium für Ernährung
und Landwirtschaft haben wir
uns schon 2018 auf digitale Musikschularbeit und Musikvermittlung eingestellt. So waren Apps
und online-Unterricht kein Neuland mehr und wir können unseren Unterricht bereits seit dem 1.
Lockdown weiter anbieten und
kulturelle Teilhabe ermöglichen.
Allerdings waren ca. 30 Prozent
nicht digital bespielbar, wie Musikgruppen mit vor allem jungen
Teilnehmerinnen und Teilnehmern, in denen gerade das ge-
Viele Veranstaltungen wurden abgesagt.
meinsame Musizieren im Mittelpunkt steht. Trotz Einnahmeein-
Foto: dpa/Archiv
bußen konnten wir unseren Betrieb aufrechterhalten.
James Cook und die europäische Entdeckung der Südsee Werke alter Komponisten
Bildervortrag von Andreas Mieth auf Schloss Gottorf
SCHLESWIG Andreas Mieth vom
Institut für Ökosystemforschung
an der CAU berichtet am Dienstag, 18. Januar, ab 19.30 Uhr im
Vortragssaal auf Schloss Gottorf
über die Entdeckungsreisen
James Cooks. Im Rahmen der
Vortragsreihen der SchleswigHolsteinischen Universitätsgesellschaft nimmt er seine Zuhörer mit auf eine reich illustrierte
Reise in die Südsee.
Die drei Weltumsegelungen von
James Cook gehören zu den
bahnbrechenden wissenschaftlichen Entdeckungsreisen des 18.
Jahrhunderts. In geographischer,
kultureller, ökologischer und
nicht zuletzt nautischer Hinsicht
zeigten die Reisen sensationelle
Erfolge. Insbesondere Cooks
Entdeckungen in der Südsee
brachten ein völlig neues Bild
dieses Kulturraumes nach Europa. Er entdeckte neue Inseln, bis
dahin unbekannte Völker und
seltene Tier- und Pflanzenarten
davon wurde vieles zum ersten
und oft auch zum letzten Mal dokumentiert. Eintritt für Mitglieder frei. Es gelten die aktuellen
Corona-Regeln.
(ckb)
Südsee-Atoll in Polynesien
Konzerte des Barockorchester Concertino
Foto: Andreas Mieth
HOLLINGSTEDT Vor 400 Jahren
gründete Friedrich III den nach
ihm benannten schönen Ort. Die
kleine Stadt an Treene und Eider
war über Jahrhunderte von religiöser Toleranz geprägt. Das Barockorchester Concertino Schleswig-Holstein hat daher Werke des
jüdischen Komponisten Salomone Rossi ins Programm aufgenommen. Neben weiteren italienischen Kompositionen von Giovanni Battista Riccio und Girolamo Fescobaldi kommen Stücke
von den Niederländern JakobVan
Eyck und Jan Pietersoon Swee-
linck zu Gehör, und die Musiker
werden Werke der Gottorfer Hofkapelle vom Zinkenisten Johann
Sommer, dem dänisch-niederländischen Melchior Borchgrevinck
und von Engländer William Brade aufführen. Das Concertino
Schleswig-Holstein musiziert auf
Originalinstrumenten. Konzerttermine sind: 8. Januar um 18 Uhr
in der St.-Nikolai-Kirche zu Hollingstedt, 9. Januar um 12.15 Uhr
im alten Rathaus von Rendsburg
und um 17 Uhr in der Lambertikirche von Mildstedt. Es gelten die
2-G-Regeln.
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