28. Dezember 2021 l WochenSchau Nordfriesland
Seite 3
Lokales
Veränderung beginnt vor der Haustür
Nordfriesland: Auf dem Weg zum Fairtrade-Kreis
NORDFRIESLAND Zu einem zu-
kunftsfähigen, nachhaltigen Leben und Wirtschaften gehört die
Förderung des fairen Handels in
der Region. Der Kreis Nordfriesland hat es sich daher zum Ziel
gesetzt, Fairtrade-Kreis zu
werden, und sich im Rahmen
der Kampagne Fairtrade
Towns des Vereins TransFair
um den Titel beworben. Veränderung beginnt vor der eigenen
Haustür. Deshalb wollen wir ein
sichtbares Zeichen für gerechte
Handelsbeziehungen
setzen
und den fairen Handel als Beitrag zu einer globalen Nachhaltigkeit im Kreisgebiet verbreiten. So können wir helfen, die
Lebens- und Arbeitsbedingungen der Produzenten und ihrer
Beschäftigten im globalen Süden zu verbessern, hält Landrat
Florian Lorenzen fest.
Die Städte Niebüll (seit 2017)
und Husum (seit 2020) sowie
die Gemeinde Hallig Hooge (seit
2017) sind bereits aktive Fairtrade-Towns. Noch im Bewerbungsverfahren befindet sich
seit diesem Sommer St. PeterOrding. Der Startschuss für das
Vorhaben fiel im Dezember
2020 mit dem offiziellen Beschluss des Kreistages, in den
Bewerbungsprozess einzusteigen.
Die politischen Akteure waren
sich mehrheitlich einig, dass
eine konkrete Umsetzung von
fairem Handel auch kreisweit
passieren sollte. Bis zur Auszeichnung als Fairtrade-Kreis
müssen fünf Kriterien im Zerti-
Antworten von Bürgermeister Uwe Schmitz
Im Mai 2017 wurde Uwe Schmitz
wiedergewählt. Den beliebten
Bürgermeister der Stadt Husum
sieht man oft in der Stadt mit Einheimischen klönen.
Der Kreis freut sich über Betriebe, die sich mit fair gehandelten Produkten
beteiligen möchten.
Foto: TransFair e.V.
fizierungsverfahren erfüllt werden. Die Zusammenarbeit mit
nordfriesischen Vorreitern für
fairen Handel ist für unser Vorhaben eine wichtige Voraussetzung, betont Landrat Lorenzen.
Zum einen ist ihr Erfahrungsschatz auf dem Weg zur Zertifizierung wertvoll. Zum anderen
brauchen wir ein breites zivilgesellschaftliches Bündnis zur
kreisweiten Förderung des fairen Handels, denn gemeinsam
kann man mehr bewegen, ergänzt Lorenzen. Lokale Akteure,
die sich in ihren Einzelhandelsgeschäften oder ihrer Gastronomie sowie in ihren Bildungseinrichtungen für fairen Handel
einsetzen, sind für den gemeinsamen Erfolg in Nordfriesland
unverzichtbar. Nicht zuletzt soll
ihr Engagement durch Öffent-
lichkeitsarbeit begleitet werden
initiiert durch die Steuerungsgruppe.
Aufruf zum Mitmachen
Die Kreisverwaltung ruft nordfriesische Bildungseinrichtungen und Unternehmen des Einzelhandels sowie Gastronomiebetriebe, die fair gehandelte Produkte im Sortiment haben, zur
Unterstützung der kreisweiten
Kampagne auf. Wer sich hieran
beteiligen möchte, wird gebeten,
Kontakt zu dem zuständigen
Fachdienst Umwelt und Klimaschutz aufzunehmen. Als Ansprechpartnerin steht UlrikeBeate Blum zur Verfügung (EMail: ulrike-beate.blum@nordfriesland.de; Telefon: 04841 / 67
775).
Hat die Pandemie die Arbeit der
Verwaltung stark beeinflusst
und verändert?
Wie alle anderen Verwaltungen
auch mussten wir uns auf die
Rahmenbedingungen der Corona-Pandemie einstellen. Am
Anfang war das sicherlich ein
wenig holperig, hat aber aus
meiner Sicht im Großen und
Ganzen gut funktioniert. Insbesondere die Dienstleistungen,
die üblicherweise eher im Hintergrund und routinemäßig ablaufen, galt es, störungsfrei zu
erbringen. So bin ich froh darüber, dass vor allem die Kundinnen und Kunden des Jobcenters
jederzeit pünktlich die ihnen zustehenden Zahlungen erhalten
konnten. Der Super-GAU wäre
es gewesen, wenn diese Menschen in diesen schweren Zeiten
plötzlich ohne Geld dagestanden hätten.
Welche Themen stehen 2022 an
und welches Projekt hat für Sie
Priorität?
Die Arbeit einer Stadtverwaltung wie der in Husum lässt sich
mittlerweile nicht mehr kalendermäßig abgrenzen. Viele Projekte, die angefangen wurden,
werden uns also auch im Jahr
2022 weiter begleiten. Begonnen
Uwe Schmitz.
Pressefoto
und fortgesetzt werden insbesondere die Planung für den
Neubau des Hallenbades sowie
einer touristischen Inwertsetzung des Dockkoogs bzw. des
Campingplatzes im Ortsteil
Schobüll. Tatsächlich mit dem
Bau begonnen wird nunmehr
mit der achtgruppigen Kindertagesstätte auf dem Kreisareal
sowie mit der Kleikuhle.
Frühzeitig wird sich die Verwaltung nun mit den Planungen für
die Umsetzung des Anspruchs
auf offene Ganztagsschulplätze
ab 2026 beschäftigen müssen.
Des Weiteren hat die Verwaltung
den Auftrag, einen Klimaaktionsplan erstellen zu lassen.
Dessen Vergabe wird gerade vorbereitet und uns in der Umsetzung sicherlich noch einige Jahre begleiten. Bei diesen und vielen weiteren Themen gibt es keine Priorität, alles muss bearbeitet werden. Es sollte bloß nicht
mehr zu viel dazukommen.
Der Verwaltung bzw. der Stadtpolitik wird immer wieder vorgehalten, dass Projekte eine zu
lange Zeit brauchen. Ist diese
Kritik gerechtfertigt?
Zumindest ist sie nachvollziehbar. Bei nahezu allen Projekten
ist aber mittlerweile eine Vielzahl von rechtlichen Rahmenbedingungen zwingend zu beachten und einzuhalten. So geht es
nahezu immer um Fragen des
Steuerrechts, des Beihilferechts
und des Vergaberechts, außerdem sind üblicherweise zahlreiche Fachbehörden, beispielsweise für den Denkmalschutz oder
den Naturschutz, zu beteiligen.
Insofern sind auch wir im Rathaus manchmal ein wenig gefrustet und zugegeben, es gibt sicherlich auch Fälle, in denen die
eigene Meinungsbildung, sei
es in der Verwaltung oder in der
Politik, ein wenig fixer gehen
könnte.
Was wünschen Sie sich für 2022
persönlich und für die Stadt?
Mein größter Wunsch war und
ist nach wie vor, dass die Menschen in Husum mehr miteinander als übereinander reden.
Diesem Wunsch kommt gerade
in Zeiten der Corona-Pandemie
aus meiner Sicht eine noch größere Bedeutung zu als sonst. Des
Weiteren wünsche ich mir als
Bürger und als Bürgermeister
eine Entbürokratisierung, die
diese Bezeichnung auch tatsächlich verdient.
Viöler Chronisten präsentieren erste Häppchen
Entspannung?
Neues Sammelheft macht Lust auf die Chronik, die bald erscheinen soll
erhalten. Erreichbar ist das Team
per Mail an kirchspielsarchivvioel@outlook.de oder live am
Samstagvormittag
zwischen
10.30 und 12 Uhr im Kirchspielsarchiv in der Lerchenstraße 4
(alle 14 Tage).
(ssl)
VIÖL Alle 14 Tage trifft sich die
Arbeitsgemeinschaft Chronik
Kirchspiel Viöl samstags im
Archiv, um sich der Chronikarbeit zu widmen, für die Dr. Kurt
Peter (1997) einen Großteil des
heute verfügbaren Archivmaterials zusammengetragen hat. Um
seine Arbeit zu würdigen, wurde
das Kirchspielsarchiv damals
nach ihm benannt.
Die meisten alten Fotos haben
seine Nachfolger längst digitalisiert und zahllose Daten, Fakten
und Geschichten geordnet, sortiert und katalogisiert. Die Idee,
daraus eine umfassende Chronik
für die Gemeinde zu erstellen,
verfolgen Manfred Bütow, HansHeinrich Carstensen, Heinrich
Jensen und Dieter Petersen schon
sein geraumer Zeit. Auch viele
Viöler Bürger warten schon mit
Spannung darauf. Doch so et-
Frohe
Weihnachten
wünscht
und sein Team.
Bleibt gesund und
bis zum nächsten Jahr!
Schausacker 1
25885 Immenstedt
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Mobil: 0172-4537307
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Mit DELLO sicher
durch den Winter.
Vor der großen Viöler Chronik präsentiert die Arbeitsgemeinschaft noch einmal eines der beliebten Sammelhefte:
v.l. Hans-Heinrich Carstensen, Manfred Bütow, Heinrich Jensen, Dieter Petersen und Volker Jensen.
(ssl)
was braucht nun mal seine Zeit,
da ist sich das Team einig.
Geschichts-Häppchen
im Sammelheft
Um die Wartezeit zu überbrücken, bereiten die Männer regelmäßig kleine Geschichts-Häppchen zu und veröffentlichen
diese jeweils auf den letzten Seiten des Viöler Amtsblatts. Ich
höre immer wieder, dass die Leute das Amtsblatt von hinten aufschlagen, um unsere Beiträge zuerst lesen zu können, erzählt
Manfred Bütow nicht ohne Stolz.
Viele hätten auch immer wieder
danach gefragt, ob es nicht möglich sei, diese Geschichten als
Sammlung zu bekommen.
Diesem Wunsch sind die Akteure
sehr gerne nachgekommen und
bringen nun bereits zum vierten
Mal ein Sammelheft heraus, das
die Jahrgänge 2019 bis 2021 umfasst und zum Selbstkostenpreis
von fünf Euro bei der VR Bank
Westküste in der Norstedter Straße 4 erhältlich ist. Sie hat das Projekt großzügig bezuschusst. Weitere Exemplare gibt es bei Elektro
Jensen im Westerende 12 sowie
privat bei Manfred Bütow, Heinrich Jensen und Dieter Petersen.
Verteilt auf mehr als 40 Seiten
enthält die Sammlung Erzählungen über frühere Pastoren und
Originale aus der Gegend. Das
Heft gibt Einblicke in die Historie
des Vieh- und Bauernmarktes
und in die der ländlichen Hökerei über das legendäre Kaufhaus
Kohls bis hin zum modernen
Supermarkt. Das mehr als 350
Jahre alte Mühlenwesen wird
ebenso beleuchtet wie die Entwicklung des ländlichen Handwerks, die Hausschlachtung, das
Brotbacken im Hoxtruper Backhaus oder die Geschichte der
Viöler Tracht.
Mit Volker Jensen nimmt die
Chronikarbeit an Fahrt auf
Die Veröffentlichung der Geschichte seiner eigenen Familie,
die in der Bahnhofstraße 2 (heute
Norstedter Straße 8) von 1927 bis
1974 den Gemischtwarenladen
Runge betrieb, führte dazu, dass
sich Volker Jensen vor einem halben Jahr dem Arbeitskreis an-
10 Punkte Wintercheck
und R웞derwechsel.
schloss und nun mit großer Begeisterung an der Erstellung der
umfangreichen Chronik mitwirkt.
Der gebürtigeViöler verließ seine
Heimat 1980 als 20-Jähriger und
betreibt nun in Schwedeneck ein
Pressebüro ist also vom Fach,
wenn man so will, und somit für
diese Arbeit prädestiniert. Das
hat auch Heinrich Jensen erkannt, der die Veröffentlichung
der Viöler Geschichte von der
ersten Besiedlung bis in die Neuzeit deshalb nun bereits fürWeihnachten 2022 anvisiert.
Geschichten lebenserfahrener
Menschen gesucht
Manfred Bütow wünscht sich
derweil noch Kontakt zu lebenserfahrenen Menschen aus dem
gesamten Kirchspiel Viöl, die erzählen mögen, wie zum Beispiel
früher ein Waschtag ablief oder
wie Kartoffelmehl hergestellt
wurde.
Diese und andere regionstypische Geschichten würden die
Chronisten gerne hören, erfassen
und ebenfalls für die Nachwelt
10 Punkte
Wintercheck:
Saisonaler Radwechsel
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