SONNABEND, 18./SONNTAG, 19. MÄRZ 2023
Regionales
SEITE 13
Als Hosen für Frauen verboten waren
Mode im Wandel der Zeit: Frauengeschichtswerkstatt arbeitet zum Thema Emanzipation
Klaus Plath
M
ode im Wandel der Zeit
heißt
eine
Ausstellung,
die von Mitgliedern der
VHS-Frauengeschichtswerkstatt Tornesch zusammengestellt wurde. Sie ist
bis zum 5. Mai im Foyer des
Uetersener Rathauses zu sehen.
Ausstellung belegt:
Mode konnte einengen
Geöffnet ist das Verwaltungsgebäude an der Wassermühlenstraße montags,
dienstags, donnerstags und
freitags von 8 bis 12 Uhr sowie donnerstags zusätzlich
von 16 bis 19 Uhr.
Mode konnte einengen,
Mode konnte aber auch als
etwas Befreiendes und Lustvolles erlebt werden. Die
Mitglieder der Frauengeschichtswerkstatt
haben
sich erinnert. Diese sind in
die Ausstellung eingeflossen.
Was war dein Lieblingskleidungsstück? Ab wann
durften Frauen Hosen am
Arbeitsplatz
anziehen?
Wann erlaubten die Eltern,
dass die Haare kurz getragen
werden durften? Wie unterschied sich die Sonntagskleidung von der Alltagskleidung? Gab es das früher
überhaupt: Bummeln gehen
(oder wie man heute sagt:
Shoppen)?
Diese Fragen, die sich die
zwölf Mitglieder der Frauengeschichtswerkstatt stellten,
haben eine sehr persönliche
Ausstellung entstehen lassen. Elke Pieper erinnert
sich: Nachdem ich meine
langen Zöpfe endlich abschneiden lassen durfte,
nach der Goldenen Hochzeit
meiner Großeltern 1954,
trug ich eine praktische
Kurzfrisur. Die langen Zöpfe seien eine Qual gewesen,
besonders beim Haare waschen, und sie hätten nur
mühsam unter die Badekappe gepasst, die man verpflichtet gewesen sei, im
Schwimmbad zu tragen, sagt
Mädchen in langen Hosen. Das war erst in den 1960er Jahren möglich. Dieses Foto entstand auf Helgoland. Es ist Teil der Ausstellung der VHS-Frauengeschichtswerkstatt Tornesch. Mitglied Ute Köhler
Foto: Tornescher Geschichtswerkstatt
sitzt links.
Pieper.
Und Waltraut Leuschner
erzählt, dass sie sich als 18Jährige in Nordrhein-Westfalen beim Besuch ihrer Tante die Haare hat abschneiden
lassen. Das war im Jahr 1958.
Bei ihrer Rückkehr habe ihre
Mutter geschimpft. An deren
Worte erinnert sich Leuschner sich noch genau: Du
bist nicht unsere Tochter!,
knallte es ihr damals um die
Ohren. Und die Tante hatte
den Friseurbesuch damals
bezahlt. Die Ausstellung belegt anschaulich, dass sich
Mädchen bis hinein in die
1950er Jahre ihre Zöpfe
nicht abschneiden lassen
durften, weil das Elternhaus
dagegen war. Später setzte
dann ein Wandel ein. Und
1968 kam zudem die Mode
der hochtoupierten Haare
auf, auch Bienenkorb genannt. Und wann begannen
Frauen, Hosen zu tragen?
Die Ausstellung zeigt: Mädchen und Frauen trugen bis
in die 1950er Jahre fast
durchweg Röcke und Kleider. Um 1962 waren die ersten Steghosen die Sensation
für die Mädchen in Tornesch. Sie waren glatt, elas-
tisch und saßen gut. Vorher
gab es schon Trainingshosen, die aber nicht damit zu
vergleichen waren.
Es dauerte noch bis in die
1970er Jahre, dass Frauen
die Hosen auch bei ihrer
Arbeitsstelle anziehen durften. Ute Köhler erinnert sich
daran, dass sie, als sie 1969
bei einer Privatfirma in
Hamburg anfing, keine Hosen tragen durfte. Und Jutta
Mayerhofer war 1963 bei der
Bahndirektion beschäftigt,
Hosen waren nicht erlaubt.
Es gibt viele weitere Berichte, persönliche Schilderungen von damals, die in
der Ausstellung wiederzufinden sind. Annette Schlapkohl, die Leiterin der Frauengeschichtswerkstatt, und
mit ihr alle Mitglieder freuen
sich nun über eine entsprechende Resonanz in Uetersen. Wissen sie doch: Auch
in der Rosenstadt gibt es
Frauen mit ähnlichen Erlebnissen. Und vielleicht ist es
ja möglich, mit diesen über
die Ausstellung ins Gespräch
zu kommen.
Weltwassertag
ANZEIGENSONDERVERÖFFENTLICHUNG
Bis 2030 sauberes Wasser und
Sanitärversorgung für alle
Vereinten Nationen rufen zum Weltwassertag am 22. März auf
D
er erwachsene
Mensch besteht
bis zu 65 Prozent
aus Wasser. Etwa
71 Prozent der Erdoberfläche
besteht aus Wasser. Ohne
Wasser kein Leben entsprechend von großer Bedeutung
ist der Schutz dieser Ressource, woran seit 1992 am Weltwassertag, am 22. März, aufgerufen wird. Und zwar von
keiner geringeren Institution
als die Vereinten Nationen
(VN).
Erinnert wird alljährilich
an die Besonderheiten von
Wasser als der essenziellsten
Ressource allen Lebens. Der
internationale Tag des Wassers 2023 steht unter dem
Motto
Accelerating
Change, also den Wandel
beschleunigen. Mit dem diesjährigen Thema soll die
Wichtigkeit nationaler und
internationaler Zusammenarbeit in Bezug auf die Einhaltung des ,Sustainable Development Goal 6 in den Fokus gerückt werden, heißt es
vonseiten des Bundesministierums für Umwelt, Naturschutz, nurkleare Sicherheit
und Verbraucherschutz.
In diesem Ziel formulierten die Vereinten Nationen
den Willen, bis 2030 sauberes
Wasser und Sanitärversorgung für alle Menschen zu gewährleisten der Zugang zu
Wasser soll kein Privileg sein.
Der Weltwassertag findet seit 1993 jedes Jahr am 22. März statt
und wird seit 2003 von UN-Water eine Unterorganisation der
Vereinten Nationen organisiert. Er wurde von der UN-Generalversammlung in einer Resolution am 22. Dezember 1992
beschlossen.
Foto: Robert Günther/dpa-tmn
Dafür bedarf es eines enormen Kraftaufwandes auf
einer Vielzahl von Ebenen.
Von Mittwoch bis Freitag, 22.
bis 24. März, wird es dazu
eine Wasserkonferenz in
New York geben.
Die Weltwassertage und
die VN-Wasserdekade sind
vor dem Hintergrund der
Umsetzung der 2030-Agenda
für Nachhaltige Entwicklung
und der darin enthaltenen
wasserbezogenen Ziele, insbesondere des Nachhaltigkeitsziels 6 Verfügbarkeit
und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser und Sanitärversorgung für alle gewährleisten zu sehen. Die Welt-
wassertage sollen dazu genutzt werden, Menschen dazu zu motivieren, sich für
diese Umsetzung einzusetzen. Alle Staaten sind aufgefordert, den Weltwassertag
der Umsetzung der VN-Empfehlung zu widmen und geeignete, konkrete Aktionen
auf nationaler Ebene durchzuführen.
Außer dem UN-Weltwassertag gibt es auch noch die
UN-Wasserdekade, die im
Dezember 2016 von den
Vereinten Nationen beschlossen wurde und von
2018 bis 2028 läuft.
ti/vog
https://unric.org/de
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Nachbargemeinden zuverlässig mit sauberem Ökostrom.
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tip KOLUMNE KAIS KISTE Von Äpfeln, Birnen, Klima und Sekundenkleber Wer weiß eigentlich, was Kumoi ist? Es ist eine Kreuzung zwischen Äpfel und Birnen. Das heißt selbstverständlich noch lange nicht, dass sich diese beiden Obstsorten miteinander vergleichen lassen. Aber die Idee Sachen, Fakten, In
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